Ein ums andere Mal habe ich Sie in diesem Blog ermutigt, Ihren Website-Besuchern kostenlose Tipps in Ihrem Fachgebiet zu geben. Und zwar nicht aus altruistischen Gründen – sondern ganz schnöde, um neue Aufträge zu akquirieren. Vielen Unternehmern und Unternehmerinnen bereitet das aber Bauchschmerzen: Gebe ich nicht genau das kostenlos weg, was ich eigentlich verkaufen will? Fünf Gründe, warum es sich trotzdem lohnt, Ihr Wissen mit anderen zu teilen.
1. Websites, die echten Mehrwert bieten, werden häufiger besucht
Leeres Marketing-Blabla reicht längst nicht mehr, um Kunden zu gewinnen. Eine Website, auf der Sie nur Ihr Unternehmen über den grünen Klee loben, wird weniger besucht werden als eine, auf der der Kunde echten Mehrwert erfährt. Das Internet entwickelt sich weg von einer reinen Werbeplattform, Content wird immer wichtiger. Wenn Sie das beherzigen, können Sie Ihr Google-Ranking deutlich verbessern.
2. Nur wer zeigt, was er weiß, positioniert sich als Experte
Behaupten können Sie viel. Beweisen Sie, dass Sie ein Experte auf Ihrem Gebiet sind. Einen gewichtigeren Grund, Sie und nicht Ihre Konkurrenz zu beauftragen, gibt es kaum.
3. Sie können nicht verlieren, nur gewinnen
Die größte Sorge: Was, wenn ein potenzieller Kunde mein Wissen abgreift, um die Sache selbst in die Hand zu nehmen? Oder, noch schlimmer, wenn er damit zur Konkurrenz geht? Ruhig Blut. Entweder der Leser ist sowieso ein verlorener Kunde – weil er nie vorhatte, Ihre Dienstleistung einzukaufen. Oder aber (und das ist natürlich der gewünschte Effekt) er lässt sich durch Ihre Tipps überhaupt erst davon überzeugen, Sie zu beauftragen. Ihnen gehen also keine Kunden verloren, sie können nur welche gewinnen.
4. Lesen ist nicht gleich selbst machen
Und noch ein Grund gegen das Do-it-yourself-Schreckgespenst: Zwischen theoretischen Tipps und der konkreten Ausführung besteht ein himmelweiter Unterschied. Ich kann hier die tollsten Tipps geben, wie man lebendige Texte schreibt. Solche Texte dann auch wirklich zu schreiben, ist etwas anderes. Außerdem können Sie in einem Ratgebertext immer nur einen Bruchteil dessen darstellen, was Sie können und wissen. Der Wissensvorsprung bleibt also auf Ihrer Seite.
5. Es reicht, wenn ein kleiner Teil der Leser Sie beauftragt
Klar, Sie haben Aufwand. Aber wenn nur ein bestimmter Prozentsatz Ihrer Leser Sie beauftragt, ist es immer noch eine sehr effektive und vergleichsweise kostengünstige Form der Akquise. Den anderen sollten Sie Ihre kostenlosen Tipps ganz einfach gönnen. Wir alle leben vom Internet (auf die eine oder andere Weise), und das Internet lebt von Menschen, die in ihm ihr Wissen teilen.
Fazit: Wissen kann man nicht klauen
Also, keine Sorge: Niemand „klaut“ Ihnen Ihr Wissen. Es wird nicht weniger, wenn Sie es teilen. Zögern Sie daher nicht, auf Ihrer Website, in einem Blog oder E-Book Ihr Wissen zu verbreiten. Es wird Ihnen neue Kunden bescheren und Ihr Unternehmen voranbringen.
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Alex Homburg meint
Ein schöner Beitrag, der einen Kommentar verdient. Nach meiner Einschätzung wird das Thema leider mehr Applaus erhalten als Nachahmer zu finden.
Ich ergänze gerne das gerne um das Beispiel eines Kunden, der eine komplette Bauanleitung seiner Geräte (Steuerungstechnik für Gebäude) online stellt. Der Mann ist nicht verrückt, sondern seit Jahrzehnten ein äußerst erfolgreicher Gründer und Unternehmer. Das bestätigt auch uns in unserer Firmenphilosophie und dem „freizügigen“ Umgang mit unserem Wissen: Sie können es für € 29,80 im Buchhandel kaufen und sich unsere Dienstleistung sparen. Auch wir sind schon über 30 Jahre im Geschäft und sagen oft halb scherzhaft: „Die besten Kunden sind jene, die selbst in der Lage wären, unsere Arbeit zu tun.“
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Herr Homburg,
vielen Dank für den Kommentar. Über Ihr Motto lässt sich auf jeden Fall nachdenken. Kunden, die die Arbeit selbst übernehmen könnten, wissen das Ergebnis womöglich besser zu schätzen (weil Sie sich auskennen).
Herzliche Grüße
Annika Lamer