Öffnen Sie einen beliebigen Messenger-Chat. Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie bunt ist er? Aus der privaten Handy-Kommunikation sind Emojis kaum mehr wegzudenken. Auch ein Blick in die sozialen Netzwerke zeigt treffsicher einen Reigen an gelben Gesichtern und verschiedensten anderen Mini-Grafiken.
Und jetzt denken Sie daran, wie Sie eine (berufliche) E-Mail verfassen. Dort sind Emojis noch nicht ganz so verbreitet. Juckt es Ihnen nicht auch in den Fingern, ein Emoji einzusetzen? Und Sie zögern, wie es ohne geht – wie Sie etwa Kritik äußern sollen, ohne sie mit einem Smiley abzumildern?
Der Siegeszug der Emojis
Emojis haben sich als schriftliche Kommunikationsform fest etabliert. Kein Wunder: Im digitalen Alltag sind die kleinen Helfer wirklich praktisch. Mit Emojis können wir …
- Stimmungen und Emotionen transportieren,
- Kritik und Verbesserungsvorschläge abmildern,
- vermeiden, streng oder besserwisserisch rüberzukommen,
- Textwüsten auflockern,
- gute Laune verbreiten,
- schneller kommunizieren, anstatt stundenlang an den richtigen Worten zu feilen.
Doch mich macht der Siegeszug der Emojis auch nachdenklich. Haben wir verlernt, uns mit Worten auszudrücken? Oder liegt es daran, dass die Worte mit dem digitalen Zeitalter gar nicht Schritt halten könnten? Schließlich kommunizieren wir im Vergleich zu früher unfassbar viel mehr in schriftlicher Form.
Vom LinkedIn-Post zur Blogparade
Als ich meine Gedanken erst einmal in einen LinkedIn-Post packte, stieß ich auf viel Resonanz. Eine darunter: Das wäre doch ein toller Aufhänger für eine Blogparade. Yes!
Hier ist sie also: meine Blogparade zu Ihren Erfahrungen mit Emojis. Dabei geht es mir weniger um die private Kommunikation, sondern um ihren beruflichen Einsatz – sei es in Social-Media-Posts, Kommentaren, Newslettern oder E-Mails. Wenn Sie einen Blog haben, machen Sie mit! Teilnahmeschluss ist Montag, der 8. Januar 2024. Unten erkläre ich genauer, wie es geht.
Ansätze für Ihren Blogbeitrag
Für Ihren Beitrag können Sie sich von folgenden Fragen inspirieren lassen:
- In Social-Media-Posts und -Kommentaren sind Emojis Standard. Doch wie viel ist zu viel?
- Wie sieht es in E-Mails aus – gegenüber Kolleg*innen und Netzwerkpartner*innen ja, mit Kund*innen eher nicht?
- Wofür nutzen Sie Emojis hauptsächlich?
- In welchen Zusammenhängen sind Emojis Ihrer Meinung nach fehl am Platz?
- Beschränken Sie sich auf die Basics (vielleicht sogar nur Textzeichen) oder darf es für Sie gar nicht bunt genug sein?
- Wie kann man Emojis barrierefrei einsetzen?
- Fürchten Sie, missverstanden zu werden, wenn Sie keine Emojis nutzen? Ist Ihnen das vielleicht schon mal passiert?
- Auch Emojis können missverstanden werden. Gerade unterschiedliche Generationen benutzen sie unterschiedlich. Haben Sie damit Erfahrungen?
- Meinen Sie, der exzessive Einsatz von Emojis ist mit schuld daran, dass uns Formulierungs-Skills verloren gehen?
- Liegt das Problem womöglich (auch) bei den Empfänger*innen, die heutzutage vieles gleich als Angriff verstehen?
- Haben Sie Formulierungsvorschläge, wie man die typischen Emoji-Situationen (etwa Kritik) auch ohne Bildchen gut rüberbringen kann?
- Vielleicht sind Sie auch absoluter Emoji-Fan. Dann teilen Sie gerne Ihre Begeisterung mit uns.
- Wagen Sie einen Blick in die Zukunft: Wie geht die Entwicklung wohl weiter? Wird uns bald das Finanzamt mit Emojis anschreiben?
Die Blogparade – so funktioniert’s
1. Schreiben
Veröffentlichen Sie auf Ihrem Blog einen Beitrag zum Thema Emojis im Businesskontext. Dabei können Sie sich von meinen Fragen leiten lassen oder auch ganz eigene Ansätze finden.
2. Mitmachen
Schritt 1: Verlinken Sie in der Einleitung die Blogparade – also die URL, auf der Sie sich gerade befinden. Schritt 2: Teilen Sie mir und den anderen Leser*innen unten im Kommentarbereich mit, dass Sie einen Beitrag veröffentlicht haben (mit Link natürlich). Mitmachen können Sie bis zum 8. Januar 2024.
3. Teilen
Teilen Sie Ihren Blogbeitrag in den Social Media unter dem Hashtag #emojisblogparade. Gerne können Sie auch diesen Aufruf verbreiten.
Können auch ältere Beiträge teilnehmen?
Sie haben früher bereits einen Beitrag zu Emojis veröffentlicht und möchten damit an der Blogparade teilnehmen? Voraussetzung ist, dass Sie die Blogparade in Ihrem Beitrag nachträglich noch verlinken. Vielleicht möchten Sie das Thema aber auch noch einmal neu beleuchten? Das wäre noch besser, trifft es doch eher den Sinn und Zweck einer Blogparade.
Kleine Begriffskunde
Emoticons sind die Zeichenfolgen über Tastatur, also etwa Doppelpunkt plus Klammer. Smileys sind die grafische Übersetzung. Emojis schließlich beinhalten auch alle anderen Bildchen, nicht nur die Gesichter.
Das erste digitale Emoticon wurde 1983 verschickt. Der Wissenschaftler Scott E. Fahlman schlug im Webforum seiner Universität vor, Witze mit der Zeichenfolge : – ) zu markieren und Negatives mit : – (. (Hier musste ich Leerschritte setzen, damit WordPress mir die Zeichen nicht automatisch umrechnet.)
Strichgesichter gibt es schon, seit es Typografie gibt. Berühmt machte den Smiley 1963 der Werbegrafiker Harvey Ball mit seiner Version eines gelben Gesichtes ohne Nase.
Fazit: Bühne frei für Ihre Beiträge
Ich freue mich auf Ihren Beitrag bis zum 8. Januar 2024. Teilen nicht vergessen!
Martina Schmid meint
Liebe Frau Lamer
das finde ich ja besonders interessant! Wir haben auf unserem Blog bereits einen Beitrag zum Thema Emojis veröffentlicht, aus dem Blickwinkel von uns Übersetzern.
Möchten Sie den Artikel mit aufnehmen?
https://www.eurolanguage-translations.com/wir-blicken-als-uebersetzer-auf-die-welt-der-emojis-und-schmunzeln/
Dr. Annika Lamer meint
Liebe Frau Schmid,
ach, super! Um an der Blogparade teilzunehmen, müssten Sie sie in Ihrem Beitrag noch verlinken. Geht das?
Herzliche Grüße
Annika Lamer
Martina Schmid meint
Liebe Frau Lamer
ich habe die Blogparade verlinkt und den Text noch um ein paar Aspekte erweitert.
Viele Grüße aus Wien
Martina Schmid
Ilknur Özen meint
Das ist eine interessante „Feldstudie“ 😄
Der Aufruf zur #Emojisblogparade lädt mich ein, hier einen unserer älteren Blogbeiträge zu teilen. Inhaltlich hat der Beitrag jedoch keineswegs an Aktualität verloren. „Don’t worry, be happy! – Eine Geschichte des Smileys“ von Sequana Birkel ist mit Sicherheit eine etwas andere Sicht der Dinge. Der Smiley eingebettet im Kontext von Kunst und philosophischer Betrachtung:
https://vollherzig.de/dont-worry-be-happy-eine-geschichte-des-smileys
Dr. Annika Lamer meint
Liebe Frau Özen,
auch hier die Bitte: Ältere Beiträge können nur teilnehmen, wenn Sie in Ihrem Beitrag trotzdem noch die Blogparade verlinken.
Herzliche Grüße
Annika Lamer
Anja Buschmann meint
Vielen Dank für diesen kreativen Aufruf – ich freue mich darauf, die vielfältigen Einsichten der Teilnehmer zu entdecken und mehr über die farbenfrohe Seite der Geschäftskommunikation zu erfahren!
Liebe Grüße,
Anja Buschmann
Andrea und Katja meint
Liebe Annika,
Katja und ich haben uns über die Platzierung der Emojis im Text Gedanken gemacht – und darüber, ob Freundlichkeit Korrektheit schlägt. 😊
https://richtig-gut-schreiben.de/2023/11/emojis-im-text-platzieren/
Lieben Gruß
Andrea und Katja
Dr. Annika Lamer meint
Hallo ihr beiden,
super, dass ihr die Frage nach dem Satzschlusspunkt aufgeworfen habt! (Es geht ja eigentlich nur um den Punkt – das Fragezeichen würde man setzen und das Ausrufezeichen geht quasi im Punkt auf.)
Dass sich die Duden-Redaktion überhaupt schon mal dazu geäußert hat, war mir neu. Ich selbst setze in meinen Social-Media-Postings das Emoji zusätzlich zum Punkt. In Kommentaren lasse ich den Punkt aber schon mal weg.
Danke für euren Beitrag und liebe Grüße
Annika
Fake Alien meint
Emo-G’s – also kurz für emotionale Geiseln oder auch emotionales Geißeln – ist, meiner bescheidenen Meinung nach, ein Unding der Neuzeit.
Warum sollte ich Kritik durch einen Smiley abmildern und dem soeben Ausgesagten dadurch gleich selbst die Wirkung nehmen?
Ich denke: Ja, (Formulierungs-Skills) differenzierte Ausdrucksformen, sind uns verloren gegangen. Nicht zuletzt durch Ahnungslosigkeit, Messenger und „intelligente“ Tastaturen.
Wie sieht ein Text denn aus ,der auf einem mobilen , digitalen Assistenten geschrieben wurde ,und bei dem Niemand mehr ein Gespür dafür hat ,dass vor einem Satzzeichen kein Leerzeichen folgt ,danach aber schon ?
Jetzt noch einige bunte Bildchen und die Verwirrung ist komplett.
Ist das jetzt Beten 🙏🏽, oder High-Five 🙏🏽?
Freundlichen Tag noch
Fake Alien
Trollhammar meint
Ein schönes Beispiel für emotionale Argumentation gegen rationale Argumente.
Eigene Meinungen werden in diesem Kommentar anhand abstruser konstruierter Beispiele (keine KI würde so eine absurd falsche Orthografie verwenden wie im Beispielabsatz) als Fakten zur Stimmungsmache verkauft und der Bezug zum eigentlichen Kontext (Emojis spezifisch in Business-Texten) verwässert (Sog. Strohmann-Argument: das ursprüngliche Argument misrepräsentieren, um es auf einer Ebene anzugreifen, auf der es sich eigentlich nicht befindet), um die persönliche Agenda (ICH habe ein Problem mit Emojis und die Gesellschaft ist dafür haftbar zu machen!) herauszuheben.
Danke für das Lehrbeispiel dafür, Polemik zu erkennen – die sich äußerst gerne hinter „freundlichen“ Formulierungen versteckt, und dabei doch anonym bleibt.
Mit freundlichen Grüßen
Trollhammar
Birgit Susemihl meint
Ich bin seeehr spät dran, aber das Thema ist zu spannend, um nichts dazu zu schreiben. Es tut mir leid, dass ich den Artikel jetzt erst fertig habe!
Ich hoffe, es ist ok, dass ich ihn noch hier teile?
https://www.susemihl-texte.de/emojis-im-geschaeftlichen-kontext/
Dr. Annika Lamer meint
Liebe Birgit,
vielen Dank für den schönen Beitrag! Die Verspätung ist kein Problem, da die Blogparade sowieso sehr schleppend läuft. Super, dass du noch mitgemacht hast.
Viele Grüße
Annika