Nach dem Apostroph und dem Leerzeichen möchte ich mich heute einem weiteren unscheinbaren, aber wichtigen Gesell der deutschen Sprache widmen: dem Gedankenstrich. Fehler schleichen sich besonders bei der nachfolgenden Kommasetzung ein. Vielleicht sind Sie auch manchmal unsicher, ob der Gedankenstrich gerade passt oder ob er Ihren Text gar unnötig zerstückelt. Nun denn: Im heutigen Blogbeitrag erfahren Sie alles, was Sie über den Gedankenstrich wissen müssen.
Wann wird der Gedankenstrich gesetzt?
Gedankenstriche setzt man in der Regel dort, wo in der gesprochenen Sprache eine Pause entsteht. Dies ist auch der Grund, warum ich so ein Fan von ihnen bin. Einer meiner liebsten Leitsprüche lautet, mehr so zu schreiben, wie man spricht. Wenn ich also beim Sprechen eine Pause einlegen würde, setze ich beim Schreiben einen Gedankenstrich. Das bringt Mündlichkeit und Rhythmus in den Text.
Der rhetorische Effekt: Der Leser hält inne. Die Pause hat etwas Bedeutungsschwangeres – Achtung, jetzt kommt was! Alle aufwachen, bitte! Der Leser spürt, dass gleich etwas Entscheidendes folgt. Vergleichen Sie mal:
Davon profitieren Ihre Kunden und Ihr Geschäft.
Davon profitieren Ihre Kunden – und Ihr Geschäft.
In der ersten Variante stehen Kunden und Geschäft gleichförmig nebeneinander. Man könnte sie auch austauschen. In der zweiten Variante hingegen schwingt mit: Oha, es profitieren nicht nur die Kunden, sondern auch das Geschäft. Der Gedankenstrich läutet also (oftmals) etwas Überraschendes, Unerwartetes ein.
Aus denselben Gründen würde man im folgenden Satz keinen Gedankenstrich setzen:
In unserem Aquaristikshop erhalten Sie Fische, Aquarien – und Zubehör.
Der Verkauf von Zubehör ist nicht gerade überraschend, eine Sprechpause daher nicht sehr logisch.
Gedankenstrich oder Doppelpunkt?
Anstelle des Gedankenstrichs ließe sich oft auch ein Doppelpunkt setzen. Wann also wählt man was? Dazu zwei Beispiele:
Der Kunde lernt nebenbei Ihr Team kennen – ein wertvoller Vertrauensfaktor.
Der Kunde lernt nebenbei Ihr Team kennen: ein wertvoller Vertrauensfaktor.
In unserem Aquaristikshop erhalten Sie alles, was Sie brauchen – Fische, Aquarien und Zubehör.
In unserem Aquaristikshop erhalten Sie alles, was Sie brauchen: Fische, Aquarien und Zubehör.
Tatsächlich ist der Ton leicht unterschiedlich. So fehlt dem Doppelpunkt die Dimension des Unerwarteten, er zeigt eher etwas Folgerichtiges an. Der Gedanke mit dem Vertrauensfaktor ist zu neu, um für den Doppelpunkt zu sprechen. Ich würde mich hier für den Gedankenstrich entscheiden. Die Aufzählung beim Aquaristik-Beispiel ist hingegen vorhersehbar, so dass ich für den Doppelpunkt plädieren würde.
Das sind jedoch Spitzfindigkeiten, die Sie nicht unbedingt beachten müssen. Korrekt wären jeweils beide Varianten.
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Der Einschub
Außer dem einfach gesetzten Gedankenstrich tritt der Gedankenstrich gerne auch paarweise auf, nämlich wenn er einen Einschub markiert. In einem solchen Einschub lassen sich Zusatzinfos unterbringen; etwas, das eigentlich nicht in den Satzfluss passt, aber noch gesagt werden soll.
Im Dezember erhalten Sie vergünstigten Eintritt – ausgenommen sind Sonn- und Feiertage – und können sich auf viele Sonderaktionen freuen.
Alternativ kann der Einschub auch in Klammern oder Kommas gesetzt werden:
Im Dezember erhalten Sie vergünstigten Eintritt (ausgenommen sind Sonn- und Feiertage) und können sich auf viele Sonderaktionen freuen.
Im Dezember erhalten Sie vergünstigten Eintritt, ausgenommen sind Sonn- und Feiertage, und können sich auf viele Sonderaktionen freuen.
Auch hier liegt die Besonderheit des Gedankenstrichs darin, dass er eine stärkere Pause erzeugt.
Gedankenstrich und Zeichensetzung
Kommen wir zu dem wohl wichtigsten Kapitel: der richtigen Zeichensetzung. Beim einfachen Gedankenstrich stellt sie kein Problem dar. Der zweite Satzteil wird einfach mit einem Gedankenstrich angeschlossen, fertig, aus.
Ob Sie es gutheißen oder nicht – ich muss hier Schluss machen.
Komplizierter sieht es beim Einschub aus. Im Grunde müssen Sie jedoch lediglich eine wichtige Grundregel beachten: Der Gedankenstrich berührt die übrige Zeichensetzung nicht. Streicht man den Einschub samt Gedankenstrichen, muss ein Satz mit korrekter Zeichensetzung stehenbleiben. Vergessen Sie also auf keinen Fall das Komma nach dem Gedankenstrich, wenn der Hauptsatz eins erfordert:
Wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen möchten – sei es für Fragen oder Bestellungen –, nutzen Sie bitte folgende Service-Nummer …
(Hauptsatz: Wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen möchten, nutzen Sie bitte …)
In seltenen Fällen steht das Komma vor dem Einschub. Dann nämlich, wenn eine Erläuterung noch vor dem Einschub geschlossen werden muss:
Frau Müller und Karl, unser Wachhund, – wobei Frau Müller eventuell etwas später kommen wird – werden Sie begrüßen.
Dieselbe Regel gilt auch für einen Hauptsatz mit Doppelpunkt:
Um 22:00 Uhr sprach der Geschäftsführer die ersehnten Worte – zu diesem Zeitpunkt hing bei vielen der Magen schon durch –: „Das Buffet ist eröffnet.“
Gedankenstrich und Doppelpunkt folgen hier also direkt aufeinander.
Zeichensetzung innerhalb des Einschubs
Auch innerhalb des Einschubs selbst muss natürlich korrekte Zeichensetzung herrschen. Punkt und Komma am Ende entfallen, sie werden durch den Gedankenstrich ersetzt. Frage- und Ausrufezeichen werden hingegen gesetzt.
Am Ende – wie sollte es anders sein? – habe ich nachgegeben.
Und jetzt – aufgepasst! – unser bestes Angebot.
Wie viel Gedankenstriche verträgt ein Text?
Ja, Gedankenstriche sind schön – aber bitte nur in Maßen. Gerade bei Einschüben sollten Sie ihnen mit Vorsicht begegnen, um Ihren Satz nicht unnötig zu zerhacken. Wann immer möglich, machen Sie lieber zwei Sätze daraus. Oder greifen Sie beherzt zur Schere. So ließe sich etwa das Beispiel weiter oben problemlos kürzen zu:
Für Fragen oder Bestellungen nutzen Sie bitte folgende Service-Nummer …
Für kurze Einschübe sind Gedankenstriche jedoch ok und oft besser lesbar als die Variante mit Kommas:
Beachten Sie also die Kündigungsfristen und schließen Sie – wenn möglich – noch heute einen neuen Vertrag ab.
Der einfache Gedankenstrich ist weniger problematisch, da er weniger in die Satzstruktur eingreift. Auch hier sollten Sie es jedoch nicht übertreiben. Setzen Sie maximal einen Gedankenstrich pro Absatz, und das auch nicht über den gesamten Text hinweg. Eine zu große Häufung führt dazu, dass der Leser irgendwann genervt reagiert; der Lesefluss wird gestört. Stilmittel entfalten am besten ihre Wirkung, wenn sie sparsam und mit Bedacht eingesetzt werden.
Falls Sie noch Fragen zum Gedankenstrich haben, stellen Sie sie gerne im Kommentarfeld.
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Uwe meint
Ein Gedankenstrich ist ein mittellanger Strich (Halbgeviertstrich), und wird – zumindest in Word unter Windows – mit Alt + 150 erzeugt, wobei die 150 auf dem Ziffernblock getippt werden muss, nicht auf der Zahlenreihe. Funktioniert hier in diesem Textfeld anscheinend auch.
Im Textfluss genügt es, ein Minus zu tippen, denn Word erkennt (in der Standardeinstellung), dass ein Minus mit abgeschlossenem Wort davor und abgeschlossenem Wort dahinter ein Gedankenstrich sein muss und ändert den Strich nach Abschluss des folgenden Wortes, d. h. sobald ein Leerzeichen oder ein Satzzeichen anzeigen, dass das folgende Wort zu Ende ist.
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Uwe,
Sie ahnen es bestimmt schon aufgrund meiner Antwort beim Leerzeichen-Beitrag – ich bin Mac-Nutzerin und habe die Mac-Vorgehensweise beschrieben. Das ist natürlich kurzsichtig, insofern danke für die Ergänzung.
Word erkennt den Gedankenstrich, das stimmt – aber E-Mail-Programme beispielsweise nicht, Facebook, das Kommentarfeld hier …
Herzliche Grüße
Annika Lamer
Tanja meint
Vielen Dank für diesen Blog-Beitrag – der ist sehr interessant!
Ich mache Gedankenstriche auch gern bei Überschriften. Unsicher bin ich mir dann, ob es danach groß oder klein weitergeht. Können Sie helfen? Herzlichen Dank.
Das Programm xy –
auf einen Blick (oder)
Auf einen Blick
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Tanja,
das ist in der Tat eine knifflige Frage. Streng nach Regel würde man klein weiterschreiben. Begreift man die beiden Teile aber als zwei Titel, ist die Großschreibung vertretbar (und auch üblich).
In Ihrem Beispiel würde ich eher klein weiterschreiben, da „auf einen Blick“ sinnvollerweise nicht alleine stehen würde. Anders läge der Fall, wenn der zweite Teil als vollwertiger Titel zu begreifen ist.
Das Programm XY – auf einen Blick
Das Programm XY – So bearbeiten Sie Bilder richtig
Schreiben Sie die beiden Titel untereinander, würde ich gar keinen Bindestrich setzen. Es handelt sich dann um Titel und Untertitel, die beide großgeschrieben werden.
Das Programm XY
Auf einen Blick
Herzliche Grüße
Annika Lamer
Jimmy meint
Liebe Annika, ich habe eine Frage: Kann bei folgendem Satz ein Gedankenstrich gesetzt werden, oder ist er falsch?
Wie Mitch feststellt, zeichnen sich in Meiers Bucherstling bereits die Grundzüge seines späteren Hauptwerks „Die alten Weisheislehren“ ab – die umfassendste esoterische Enzyklopädie, die je geschrieben wurde.
Ich würde mich über eine Einschätzung sehr freuen. Vielen Dank im Voraus!
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Jimmy,
gegen den Gedankenstrich ist nichts einzuwenden. Streng genommen passt allerdings die Zeitform von „… die je geschrieben wurde“ nicht ganz zum Satz, denn zum Zeitpunkt des Satzes ist sie ja noch nicht geschrieben. Vielleicht überlegen Sie noch mal, ob Sie es anders formulieren können.
Herzliche Grüße
Annika Lamer
Andreas Groß meint
… die umfassendste esoterische Enzyklopädie, die je geschrieben worden sein wird.
Wäre zwar grammatisch korrekt, aber nicht überprüfbar und daher eine unglaubwürdige Übertreibung.
Dr. Annika Lamer meint
Sehr hübsch 😉
Dr. med. Ernst-Dieter Krückels meint
Sehr geehrte Frau Lamer,
Ihre Ausführungen zu Zeichensetzung in Verbindung mit dem Gedankenstrich – speziell Einschub – haben mir soeben bei der Abfassung einer E-Mail an eine große Gruppe gute Dienste geleistet. Ähnlich wie Sie, allerdings vermutlich nicht in solchem Umfang, lege ich ebenfalls Wert auf Diktion und Orthographie.
Mit freundlichem Gruß
Ernst-Dieter Krückels
Jochen W. meint
Hallo, Frau Lamer! Vor allem auch in der Belletristik wird der Gedankenstrich zunehmend durch einen Punkt ersetzt, wie ich in den letzten Jahren immer wieder verwundert feststelle. Der Gedankenstrich scheint vollkommen „out“ zu sein. Z. B. „Er stieg hinauf. Immer höher.“ Das ist vielleicht kein besonders sinniges Beispiel; jedenfalls: der folgende Satz ist grammatikalisch ja gar kein vollständiger Satz. Ich lernte schließlich mal, dass ein Satz immer mindestens aus Subjekt, Objekt und Prädikat besteht.. Einerseits stören mich daher diese Pseudosätze – andererseits empfinde ich es als gangbares Stilmittel. Ein Text nach einem Punkt veranlasst einen beim Lesen evtl., noch stärker innezuhalten als ein Gedankenstrich? Was ist von diesem Trend aus Fachfrauensicht zu halten? Das würde mich mal interessieren. Liebe Grüße.
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Jochen,
Ihre Vermutung ist richtig, solche Ellipsen sind ein anerkanntes Stilmittel. Die alte Schulregel, dass ein Satz aus Subjekt-Prädikat-Objekt bestehen muss, können Sie getrost vergessen.
Auch Ihre Vermutung mit der stärkeren Pause ist richtig. In meinem Artikel „Stil ist Rhythmus“ gehe ich unter Punkt 3 („Anschluss von Teilsätzen“) darauf ein: http://www.annika-lamer.de/so-finden-sie-ihren-eigenen-stil-teil-1-rhythmus/
Herzliche Grüße
Annika Lamer
Barbara meint
Liebe Annika,
ich hätte eine Frage zum Gedankenstrich.
Wenn ich einen Gedanken im Satzinneren einfüge dann mach ich einen doppelten Gedankenstrich, wie zB hier: „Frau Müller und Karl unser Wachhund – wobei Frau Müller eventuell etwas später kommen wird – werden Sie begrüßen.
Wie macht man es, wenn nach dem Gedanken der Satz endet, wie zB hier: Frau Müller kommt später – wie schon bereits in den letzten Wochen auch –. Entfällt hier der zweite Gedankenstrich oder bleibt dieser? Wenn der zweite Gedankenstrich entfällt, spricht man dann von einem einfachen Gedankenstrich?
Ich danke Dir für deine Antwort!
Liebe Grüße, Barbara
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Barbara,
der zweite Gedankenstrich entfällt, und es ist dann ein einfacher Gedankenstrich, ja. Gedankenstrich + Punkt gibt’s nicht.
Viele Grüße
Annika Lamer
Marco meint
Hallo Anika,
ich habe zum Gedankenstrich auch eine Frage, Satzzeichen sollen ja erhalten bleiben.
Sprich,
Anna-Louise, – deine 3-jährige Nichte -, wird es vielleicht noch nicht verstehen, …
wäre dann korrekt?
LG Marco
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Marco,
man setzt hier entweder Kommas ODER Gedankenstriche:
Anna-Louise – deine 3-jährige Nichte – wird es vielleicht noch nicht verstehen.
Anna-Louise, deine 3-jährige Nichte, wird es vielleicht noch nicht verstehen.
Gedankenstrich PLUS Komma setzt man nur dort, wo der Satz auch ohne den Einschub ein Komma erfordern würde. Das ist hier ja nicht der Fall:
Anna-Louise wird es vielleicht noch nicht verstehen.
Ich hoffe, das war verständlich?
Viele Grüße
Annika Lamer
Marco meint
Hallo Anika,
danke für die Hilfe. Ja, ist verständlich.
LG Marco
Andreas meint
Hallo, Annika,
interessant wäre noch ob der Gedankenstrich bei einem Zeilenumbruch beim Einschub bleibt oder in der Zeile darüber? Bleibt er beim Gedanke oder eher wie ein Komma in der Zeile darüber?
Also gemeint ist der erste. Hier scheiden sich nämlich die Geister.
LG Andreas
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Andreas,
ich würde den Gedankenstrich immer ans Zeilenende setzen und die meisten Empfehlungen scheinen das zu stützen. Da es aber keine hundertprozentig eindeutige Regel dazu gibt, bleibt es letztendlich dem Autoren überlassen.
Viele Grüße
Annika Lamer
Andreas meint
Ja, danke für deinen Rat.
Katharina meint
Liebe Annika,
dann versuche ich auch mal mein Glück. 😉
Im folgenden Text hadere ich mit der Groß- vs. Kleinschreibung nach dem Doppelpunkt, die bei vollständigem Satz ja eigentlich groß sein müsste. Allerdings folgt auf den Doppelpunkt hier zunächst eine Aufzählung und der weitere Satz erst nach dem Gedankenstrich. Kann „Saftige“ hier trotzdem groß geschrieben werden oder zieht der Gedankenstrich eine Ausnahme nach sich?
Das ultimative Gardasee-Feeling im Glas: Saftige gelbe Frucht, blumige Noten, harmonische Säure und schier endloser Trinkfluss – geniessen Sie einen der Top-Weine des Jahres!
Besten Dank und viele Grüße
Katharina
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Katharina,
doch, das ist ein vollständiger Satz, der halt nur mit einer Aufzählung beginnt. Also Großschreibung.
Viele Grüße
Annika
PS: „Genießen“ mit „ß“, es sei denn, du schreibst für die Schweiz. 😉
Jutta meint
Hallo!
Wie verhält es sich am Ende des folgenden Satzes? In welcher Reihenfolge müssen Leerzeichen, Gedankenstrich und Anführungszeichen stehen? Fehlt möglicherweise noch ein weiteres Satzeichen?Im Anschluss folgt eine weitere wörtliche Rede einer zweiten Person.
„Wie gut, dass Konrad gerade im Bad ist, denn –“
Gruß, Jutta
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Jutta,
vermutlich soll hier kenntlich gemacht werden, dass Sprecher 1 von Sprecher 2 unterbrochen wird. Ein bisschen problematisch ist, dass das Satzschlusszeichen fehlt. Ich würde es noch unter „schriftstellerische Freiheit“ verbuchen und es so schreiben, wie Sie es notiert haben.
Viele Grüße
Annika Lamer
Jutta meint
Vielen Dank! 🙂
Sophia meint
Sehr prägnant und anschaulich erklärt. Vielen Dank dafür!!! Eigentlich fühle ich mich in der Anwendung des Gedankenstrichs sicher, aber heute hatte ich beim Korrekturlesen den Fall mit dem Komma nach dem Gedankenstrich – und das hat mich dann doch verunsichert. Also nochmals DANKE und herzliche Grüße
Lena meint
Liebe Annika,
vielen Dank für diesen hilfreichen Beitrag und die persönliche Erklärung im Einzelfall. Ich würde in einem Anschreiben gerne folgenden Satz benutzen:
Lernen, Logik, Leidenschaft – diese haben mehr gemein als nur den Anfangsbuchstaben.
Lernen, Logik, Leidenschaft – Diese haben mehr gemein als nur den Anfangsbuchstaben.
Wenn ich Ihre Erläuterungen richtig verstanden habe, mache ich mit der Kleinschreibung nichts falsch. Allerdings empfinde ich die Großschreibung als ausdrucksstärker. Wie ist in diesem Fall Ihre Einschätzung? Funktionieren beide Varianten?
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Besten Dank
Lena
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Lena,
nach dem Gedankenstrich geht es klein weiter – also bitte „diese“ schreiben. 🙂
Viele Grüße
Annika
lena meint
Danke für die schnelle Antwort!!!
André Zurbuchen meint
Hallo Annika
Ich schreibe Wortlautprotokolle. Bisweilen nötigt mich meine Arbeit zu schwerfälligen Satzkonstruktionen, die der exakten Wiedergabe des Wortlauts geschuldet sind. Beim nachfolgenden Satz frage ich mich, ob zwei Sätze – durch Strichpunkt getrennt – als Einschub noch verträglich sind. Wie beurteilen Sie diese Satzkonstruktion?
Erstens – das ist mir klar; man hat das zuvor schon gehört – kann man ganz unterschiedlicher Meinung zur Vertrauensarbeitszeit sein.
LG André
Dr. Annika Lamer meint
Hallo André,
das können Sie so schreiben.
Herzliche Grüße
Annika Lamer
Sven meint
Hallöchen Miss Annika.
Auch ich schlage mich mit einer Frage herum und bin zufällig auf Ihren Blog gestoßen.
Gerade bin ich dabei, mein erstes Buch fertigzustellen und muss nun feststellen, dass dieses von vorn bis hinten, was die Einschübe angeht, von der „Komma-Variante“ durchwachsen ist. Meine Frage: Finden Sie wirklich, es macht so einen großen Unterschied, stattdessen Gedankenstriche zu wählen? Ich persönlich störe mich überhaupt nicht an den Kommas, doch ich würde gern Ihre professionelle Meinung dazu hören, Ihre Erfahrung zu Rate ziehen. Speziell für die Einschübe.
Liebe Grüße.
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Sven,
das lässt sich pauschal nicht sagen. Es ist dann ja Ihr Stil. Nicht empfehlen würde ich es, wenn der Text vor Schachtelsätzen strotzt. Aber das muss ja nicht der Fall sein.
Viel Erfolg mit Ihrem Buch,
beste Grüße
Annika Lamer
Isabell Hemmrich meint
Sehr geehrte Frau Dr. Lamer,
mit großem Interesse habe ich Ihren Blogartikel zum Thema Gedankenstrich gelesen. Nun hätte ich eine Frage dazu: Wenn ich den Gedankenstrich in einem Diaolog als Satzunterbrechung nutze, z.B. um einen unerwarteten Einwurf des Gesprächspartners oder eine abrupte Unterbrechung kenntlich zu machen, setze ich dann hinter das letzte Wort direkt den Gedankenstrich oder gehört da ein Leerzeichen dazwischen. Ein Beispiel:
„In deinem Zimmer ist eine Tür und-“, sagte er, doch ich ließ ihn gar nicht erst ausreden.
Oder:
„In deinem Zimmer ist eine Tür und -“, sagte er, doch ich ließ ihn gar nicht erst ausreden.
Oder:
„In deinem Zimmer ist eine Tür und – “, sagte er, doch ich ließ ihn gar nicht erst ausreden.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe.
Mit freundlichen Grüßen,
Isabell Hemmrich
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Frau Hemmrich,
korrekt ist: Vor dem Gedankenstrich ein Leerschritt, hinterher kein Leerschritt. Also:
„In deinem Zimmer ist eine Tür und –“, sagte er, doch ich ließ ihn gar nicht erst ausreden.
Beste Grüße
Annika Lamer
Stella Birken meint
Liebe Annika,
mit Interesse habe ich diese verständliche und gut erklärte Seite gelesen. Danke! Zwei Regeln, die ich auch woanders nicht gefunden habe, bereiten mir bei zwei Sätzen noch Kopfzerbrechen:
Hier wird der Satzteil mit dem Wort „wie“ eingeleitet:
Im Gemäuer der Geister – so nannte Eva das Haus insgeheim – (,?) wie sie ihm verriet, sah sie Mario offen an.
Und außerdem:
Obwohl man einem Kaltblut Eigenschaften wie Duldsamkeit und Ruhe unterstellt“, sie lachte, „– dies trifft wohl kaum auf ihn zu – (,?) dem Vollblut hingegen Temperament und Schwung, finde ich, dass dieser Name besser klingt.
Ich bin unsicher, ob das Komma jeweils nötig ist.
Über einen Antwort freue ich mich.
Dankbare Grüße
Stella Birken
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Frau Birken,
zu Fall 1: Der Zusatz mit „wie“ gehört noch zum Einschub. Daher:
Im Gemäuer der Geister – so nannte Eva das Haus insgeheim, wie sie ihm verriet – sah sie Mario offen an.
Fall 2:
„Obwohl man einem Kaltblut Eigenschaften wie Duldsamkeit und Ruhe unterstellt“, sie lachte, „– dies trifft wohl kaum auf ihn zu –, dem Vollblut hingegen Temperament und Schwung, finde ich, dass dieser Name besser klingt.“
Komma nach dem Gedankenstrich, weil der Satz ohne den Einschub hier auch eins hätte.
Das ist allerdings ein sehr, sehr verschwurbelter Satz. Wenn möglich, würde ich ihn vereinfachen.
Herzliche Grüße
Annika Lamer
Stella Birken meint
Hallo Frau Lamer,
herzlichen Dank für die schnelle Antwort. Ich werde den zweiten Satz überarbeiten.
Viele Grüße
Stella Birken
Dennis Hackethal meint
Sehr geehrte Frau Dr. Lamer,
Sie schreiben:
> In seltenen Fällen steht das Komma vor dem Einschub. Dann nämlich, wenn eine Erläuterung noch vor dem Einschub geschlossen werden muss:
Wann genau muss eine Erlaeuterung denn noch vorm Einschub geschlossen werden bzw. gibt es dafuer eine Regel? Anhand ihres Beispiels wird mir das noch nicht ganz klar.
Mit freundlichen Gruessen
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Herr Hackethal,
ich erkläre es noch mal anhand des Beispiels:
Frau Müller und Karl, unser Wachhund, – wobei Frau Müller eventuell etwas später kommen wird – werden Sie begrüßen.
Der Einschub gehört zu „Frau Müller und Karl“, nicht zu „unser Wachhund“. „Unser Wachhund“ ist eine Erläuterung, die mit dem Einschub nichts zu tun hat.
Sie bilden also:
Frau Müller und Karl – wobei Frau Müller eventuell etwas später kommen wird – werden Sie begrüßen.
Die Erläuterung „unser Wachhund“ fügen Sie noch zu „Karl“ dazu.
Der Fall kommt aber wirklich nur selten vor.
Herzliche Grüße
Annika Lamer
kai meint
was bedeutet dann in einem Schreiben an mich als Mann von Frau Katja Müller folgender Satz:
Dieser Aufforderung wurde durch Sie – Frau Katja Müller – bislang nicht nachgekommen.
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Kai,
die Formulierung bedeutet, dass sich der Satz an Frau Katja Müller richtet. Vielleicht ist der Absender etwas durcheinander gekommen.
Herzliche Grüße
Annika Lamer
Kai Döring meint
kann es auch sein, das er Frau Katja Müller gemeint hat und der Brief insoweit nur informatorisch an Herrn Müller gerichtet worden ist?
Vielen herzlichen Dank
Dr. Annika Lamer meint
Der Satz richtet sich jedenfalls an Frau Müller. Alles andere lässt sich nur beurteilen, wenn man den ganzen Brief und den Kontext kennt.
Viele Grüße
Annika Lamer
Anna Rettus meint
Guten Tag Frau Lamer.
Ist der Gedankenstrich hier korrekt? Ich meine nicht, bin aber unsicher. Entweder würde ich ihn weglassen oder dann den Punkt nach dem ersten Satz und nach dem Gedankenstrich klein weiterschreiben. Ich denke aber, der Gedankenstrich soll hier inhaltliche Distanz vermitteln. Wie kann ich das lösen?
Das Verwenden einer anderen Hose wirkt sich immer auf das Gesamtbild aus. – Das macht auch die Analyse von anderen Produkten komplex, (…).
Herzlichen Dank,
Anna
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Anna,
den Gedankenstrich so zu verwenden, ist im Deutschen unüblich. (Eventuell macht man das im Englischen? Könnte ein Übersetzungsfehler sein.) Ich würde jedenfalls davon abraten.
Weglassen klappt prima:
„Das Verwenden einer anderen Hose wirkt sich immer auf das Gesamtbild aus. Das macht auch die Analyse von anderen Produkten komplex, (…).“
Ohne Punkt klein weiterschreiben würde ich nicht. Der Gedankenstrich würde die beiden Sätze näher aneinander binden, das wollen Sie ja gerade nicht.
Viele Grüße
Annika Lamer
Anna Rettus meint
Ganz herzlichen Dank für die schnelle Antwort und Ihre Bestätigung.
Liebe Grüße
Anna
Lexi meint
Hallo Frau Dr. Lamer,
auch ich habe eine Frage zur Grammatik, allerdings geht es um den Bindestrich und die Groß-/Kleinschreibung oder redundanten Wortwiederholung bei folgender Aussage:
– Es kommt auf die Obstsorte und Qualität an.
– Es Kommt auf die Obstsorte und -qualität an.
– Es Kommt auf die Obstsorte und -Qualität an.
– Es kommt auf die Obstsorte und Obstqualität an.
Bei den o. g. Varianten bin ich mir nicht sicher, ob der Bindestrich entfällt, da das nachfolgende Wort zur selben Wortgruppe gehört.
Ich bitte um Abhilfe
Vielen Dank
Lexi
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Lexi,
ich würde mich für eine der folgenden Varianten entscheiden (mit oder ohne Wiederholung):
– Es kommt auf die Obstsorte und -qualität an.
– Es kommt auf die Obstsorte und Obstqualität an.
Zu den anderen Varianten:
– Es kommt auf die Obstsorte und -Qualität an.
=> Besser Kleinschreibung, sonst heißt es Obst-Qualität.
– Es kommt auf die Obstsorte und Qualität an.
=> Hier ist es keine Obstqualität mehr, sondern nur noch eine Qualität.
Herzliche Grüße
Annika Lamer
Tom M. meint
Guten Tag,
wie ist es bei diesem Satz?
Hinzu kommen viele Berichte aus dem Ausland von Leuten, die das Evangelium zum ersten Mal hören und von ihrer Blindheit geheilt werden oder erleben, wie ihre verkrüppelten Gliedmaßen wieder gesund werden – und unsere Frustration steigt.
Muss der Nebensatz nach „werden“ vor dem Gedankenstrich mit einem Komma geschlossen werden („… Gliedmaßen wieder gesund werden, – und unsere Frustration steigt)?
Danke für eine Antwort.
Dr. Annika Lamer meint
Hallo,
nein, ein schließendes Komma ist nur nötig, wenn es sich um einen Einschub mit zwei Gedankenstrichen handelt. Dann käme das Komma nach dem Einschub.
Hinzu kommen viele Berichte von Leuten, die erleben, wie ihre Gliedmaßen wieder gesund werden – unsere Frustration steigt –, und die ihre Erfahrungen veröffentlichen möchten.
Ein einfacher Gedankenstrich hingegen ersetzt das Komma.
Herzliche Grüße
Annika Lamer
Susanne Lindau meint
Hi
Wie ist das mit “ und .
Er sagt: „Hallo.“
Er sagt: „Hallo“.
Susanne
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Susanne,
die korrekte Schreibweise ist:
Er sagt: „Hallo.“
Herzliche Grüße
Annika
Petra Jäger meint
Liebe Frau Dr. Lamer,
ich knobel gerade an folgendem Satz herum:
Noch vor 5 Jahren waren Diplomarbeiten nicht selten eine Zusammenfassung von bereits Bekanntem, unterlegt mit zahlreichen – wie wir heute wissen – nicht immer transparenten dargestellten Zitaten aus anderen Arbeiten.
Ohne den Einschub wäre ja nach „zahlreichen“ ein Komma. Muss ich es jetzt auch setzen?
Danke und herzliche Grüsse
Petra
Dr. Annika Lamer meint
Liebe Petra,
das Komma darf tatsächlich nicht einfach wegfallen. Problem ist, dass der Einschub inhaltlich nicht zu „zahlreichen“ gehört, sondern zu „nicht immer transparenten“. Daher müsste man das Komma vor den Einschub setzen, was etwas unschön aussieht:
… unterlegt mit zahlreichen, – wie wir heute wissen – nicht immer transparent dargestellten Zitaten.
Herzliche Grüße
Annika Lamer
Manfred meint
Wie ist es mit der Groß- oder Kleinschreibung bei mehreren eingeschobenen Sätzen? Ein eingeschobener Satz wird ja klein geschrieben. Beispiel: „Johann hielt – er war überrascht – inne.“ Wie ist es aber bei zwei Sätzen? Beispiel: „Johann hielt – war er überrascht? Nein, er war erfreut! – inne.“ Schreibt man hier das „nein“ groß?
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Manfred,
ja genau, das haben Sie richtig gelöst. Ich würde derlei Konstruktionen allerdings vermeiden, da es doch etwas irritiert beim Lesen.
Herzliche Grüße
Annika Lamer