Fällt es Ihnen schwer, passende Überschriften für Ihre Werbetexte zu finden? Prima, dann haben Sie schon einmal ein Problembewusstsein dafür. Gute Überschriften sind nämlich a) wichtig und b) tatsächlich keine leichte Aufgabe. Lesen Sie hier meine Tipps.
Jeder Werbetext braucht eine Überschrift. Das Minimum wäre eine knappe Info, worum es in dem betroffenen Text geht: „Leistungen“, „Über uns“ etc. Aber Sie können noch mehr rausholen. Hier sind drei gewichtige Gründe, warum Sie etwas mehr Mühe in die Überschrift stecken sollten:
1. Überschriften holen den Leser ins Boot
Die Überschrift ist das Erste, was der Leser wahrnimmt. Ist die Überschrift nichtssagend, wird er womöglich gleich weiterklicken (oder umblättern). Ist sie hingegen vielversprechend, wird er weiterlesen.
2. Überschriften helfen, den Text zu gliedern
Bei jedem längeren Text – egal ob online oder gedruckt – sollten Sie sich nicht auf die Hauptüberschrift beschränken, sondern Zwischenüberschriften nutzen. Ein langer Fließtext sieht für den Leser nach Arbeit aus und wirkt daher abschreckend. Mit Zwischenüberschriften hingegen lässt sich der Text gliedern; der Leser kann die Seite scannen und einen ersten Überblick gewinnen.
3. Überschriften sorgen für mehr Traffic
Im Web kommt der Überschrift eine weitere zentrale Rolle zu: Sie dient der Suchmaschinenoptimierung. Google gewichtet Überschriften extra; sprich, dort vorkommende Schlüsselwörter werden stärker berücksichtigt. Nutzen Sie die HTML-Codes <h1> bis <h3>, damit Google Ihre Überschrift auch als solche erkennt.
So weit, so gut. Wie aber kommen Sie nun vom „weißen Blatt“ zur gelungenen Überschrift? Vier Schritte, und Sie sind da.
Schritt 1: Verwenden Sie Schlüsselwörter
Dieser Punkt spielt natürlich insbesondere im Web eine große Rolle. Nehmen wir an, Sie sind Eventveranstalter und bieten unter anderem Firmenfeiern auf einem Schiff an. Eine Ihrer Überschriften könnte lauten:
Betriebsfest auf dem Partyschiff
„Betriebsfest“ und „Partyschiff“ sind hier die Schlüsselwörter, mit denen Sie über Google gefunden werden möchten.
Schritt 2: Machen Sie deutlich, worum es geht
Mit dieser Formulierung weiß der Leser aber noch nicht, was genau ihn erwartet. Es könnte ja auch ein Text von Hans-Otto folgen, der darüber berichtet, was er beim letzten Betriebsfest erlebt hat. Ergänzen wir also:
Betriebsfest auf dem Partyschiff: Unser Komplettangebot
Damit wird klar: Hier richtet ein Veranstalter Betriebsfeiern aus.
Schritt 3: Beziehen Sie den Leser mit ein
Je direkter sich Ihr potenzieller Kunde angesprochen fühlt, desto besser. Schon ein kleines Pronomen macht den Unterschied aus:
Feiern auf dem Partyschiff: Unser Komplettangebot für Ihr nächstes Betriebsfest
Aha: Es geht also nicht um irgendein Betriebsfest, sondern um „mein“ nächstes Betriebsfest.
Schritt 4: Sorgen Sie für das gewisse Extra
Zuletzt können Sie überlegen, wie Sie Ihre Überschrift noch ein bisschen knackiger machen. Originelle Überschriften geben dem Leser ein Versprechen: Wenn der Titel mich schon anspringt, wird auch der Rest des Textes lesenswert sein.
Ein relativ einfacher, dafür umso effektiverer Kniff ist es, eine bildhafte Sprache zu benutzen. Vielleicht finden Sie eine Metapher, die sich durch den ganzen Text durchziehen lässt. In unserem Beispiel bieten sich Schiffsmetaphern an:
- alle Mann an Bord
- Leinen los
- vor Anker gehen
- ins Boot holen
- an Bord kommen
- den Kurs bestimmen
- etc.
Unsere Überschrift könnte also wie folgt lauten:
Leinen los für Ihr nächstes Betriebsfest: Das Partyschiff mit Komplettprogramm
Damit haben Sie eine ansprechende Überschrift formuliert, die alle wichtigen Elemente in sich vereint. Weitere Anregungen für das „gewisse Extra“ finden Sie in dem Artikel 7 Tipps, wie Sie Ihre Leser bei der Stange halten. Nutzen Sie zum Beispiel eine rhetorische Frage oder eine überraschende, provokante Formulierung.
Vermeiden Sie Bandwurmtitel
Die vier Schritte sollten Sie allerdings nicht dazu verleiten, Bandwurmtitel zu formulieren. Umfangreichere Überschriften werden am besten in zwei Teile getrennt, zwischen denen ein Doppelpunkt, Gedankenstrich oder Zeilenumbruch steht. Auch dann sollte Ihre Überschrift jedoch möglichst nicht länger als über zwei Zeilen laufen.
Information und Unterhaltung
Natürlich werden Sie nicht bei jeder Überschrift nach Schema F vorgehen können. Aber es hilft enorm, wenn Sie zwei wichtige Grundzüge im Auge behalten: dem Leser die Informationen zu geben, die er braucht – und seine Aufmerksamkeit durch eine ansprechende Formulierung zu gewinnen. So ist die Chance am größten, dass Ihre Überschrift nicht im leeren Raum verpufft, sondern zum Weiterlesen animiert.
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Elischeba meint
Toller Artikel! Mich haben Überschriften schon mehr aufgehalten, als der Text. 😉