Bisher informieren Sie Ihre Kunden auf der Website über Ihr Produkt- oder Dienstleistungsangebot, aber jetzt wollen Sie mehr – mehr Content, mehr Nutzen? Eine hervorragende Idee. Bieten Sie Ihren Kunden zusätzlichen Mehrwert mit einem Ratgeberteil. Das ist nicht nur kundenfreundlich, sondern bringt Sie auch bei Google voran.
Nur: Muss es eigentlich gleich ein Blog sein? Nicht unbedingt, denn natürlich gibt es auch noch andere Möglichkeiten: ein E-Book oder aber – mit weniger Aufwand verbunden – eine FAQ-Seite oder Info-Rubrik. Jede Form hat ihre Vor- und Nachteile. Finden Sie für sich das Passende heraus. Der heutige Artikel wird Ihnen bei der Entscheidung helfen.
1. Info-Rubrik
„Wissenswertes“, „Infos“, „Tipps und Tricks“: So oder ähnlich könnte Ihr Menüpunkt lauten, unter dem Sie nützliche Informationen zu Ihrem Thema anbieten.
Je nach Umfang der Informationen können Sie sich auf eine Seite beschränken oder mehrere Unterseiten erstellen. Die Unterseiten führen Sie entweder untereinander in der Menüleiste auf oder Sie verlinken sie auf einer Übersichtsseite.
Vorteile
- Jedes Thema lässt auf einer eigenen Unterseite ausführlich behandeln.
- Der Aufwand ist überschaubar.
Nachteile
- Ihre Unterseiten sollten eine bestimmte Anzahl nicht überschreiten, sonst leidet die Übersichtlichkeit.
- Sie sind daher nicht sehr flexibel, später weitere Themen hinzuzufügen.
Wann geeignet?
- Wenn Sie eine überschaubare, in sich abgeschlossene Menge an Informationen vermitteln möchten.
- Wenn Sie den regelmäßigen Aufwand eines Blogs scheuen und es erst einmal klein halten möchten.
Beispiel Reinigungsunternehmen: „Tipps von der Putzfee“ („Fenster richtig reinigen – Aufräumen mit System – Kleine Fleckenkunde“).
2. FAQ
Eine FAQ-Seite bezieht sich normalerweise ja auf Fragen, die Ihr Unternehmen betreffen – so etwas wie: „Kann ich die Ware kostenlos zurückschicken?“ Sie können aber auch einen Ratgeberteil in FAQ-Form aufziehen. Beispiel: „Wie viel Wolle muss ich für eine Mütze, einen Schal, einen Pullover einrechnen?“, „Wo finde ich kostenlose Strickvorlagen?“
Werden es mehr Fragen, sorgen Sie unbedingt für Übersichtlichkeit: durch Rubriken, die sich per Anker ansteuern lassen und/oder durch ausklappbare Antworten.
Vorteile
- Mit einer FAQ-Seite sind Sie flexibel. Sie können später weitere Fragen ergänzen.
- Der Leser kann sich aussuchen, welche Fragen ihn interessieren.
- Der Aufwand ist gering.
Nachteile
- Sie können jedes Thema nur kurz behandeln.
- Bei einer zu großen Zahl an FAQ kann die Übersichtlichkeit leiden.
Wann geeignet?
- Wenn Sie kurze Informationshäppchen geben möchten und Ihr Thema entsprechend kurz abgehandelt werden kann.
Beispiel Wollhandel: FAQ-Seite zum Thema Stricken.
3. E-Book
In einem E-Book sammeln Sie Ihr Wissen in geballter Form. Wollen Sie es als zusätzlichen Content für Ihre Website nutzen, werden Sie es frei zum kostenlosen Download anbieten und Google die Indexierung erlauben. Diese Zielrichtung unterscheidet sich also von dem Fall, dass Sie Ihr E-Book als Anreiz für eine Newsletter-Anmeldung nutzen wollen (sogenanntes Freebie).
Vorteile
- Ein E-Book macht etwas her und positioniert Sie als Profi.
- Ein E-Book wird abgespeichert und ausgedruckt, eventuell weiterverbreitet, wenn Sie dazu ermutigen.
- Sie haben nur einen einmaligen Aufwand.
Nachteile
- Ein E-Book ist in sich geschlossen, lässt sich also nicht ständig erweitern.
- Der Aufwand für ein E-Book ist sehr hoch.
- Sie müssen viel Arbeit auf einmal investieren anstatt nach und nach.
Wann geeignet?
- Wenn Sie viel zu sagen haben und Ihre Infos einen gewissen Wert haben.
- Wenn Ihr Thema sich gut in sich abschließen lässt.
- Wenn die Informationen nicht schnell wieder überholt sind.
- Wenn Sie sich so ein umfangreiches Projekt zutrauen oder die Mittel haben, es extern zu vergeben.
Beispiel Immobiliendienstleister: E-Book zum Thema Hausverkauf.
4. Blog
Zu guter Letzt geht es um die Königsdisziplin des Inbound-Marketings, den eigenen Blog.
Vorteile
- Ein Blog ist immer erweiterbar.
- Mit einem Blog werden Sie die größten Auswirkungen auf Ranking und Besuchszahlen feststellen.
- Ein Blog animiert den Nutzer, regelmäßig wiederzukommen. Am besten gelingt das mit einem Newsletter, der über neue Artikel informiert.
- In einem Blog können Sie am besten zu Ihrer eigenen Stimme finden und so die Kundenbindung stärken.
Nachteile
- Sie müssen sich immer neue Themen ausdenken.
- Ein Blog macht viel Arbeit: nicht nur für die Erstellung der Inhalte, sondern auch für die Vermarktung.
- Es kann schwer werden, auf Dauer dranzubleiben.
Wann geeignet?
- Wenn ihr Thema „unerschöpflich“ ist, Sie also immer wieder Neues darüber sagen können.
- Wenn Sie bereit sind, regelmäßig Zeit und Arbeit zu investieren.
- Wenn Sie Spaß am Bloggen haben – und zwar auf Dauer.
- Alternativ: Wenn Sie die Mittel haben, den Blog extern betreuen zu lassen.
Beispiel Schreibtrainerin: Blog übers kreative Schreiben.
Fazit: Die richtige Form für Ihren Ratgeber
Zusammengefasst lassen sich die vier Ratgeber-Formen folgendermaßen unterscheiden:
umfangreich |
kurz und knapp |
erweiterbar |
abgeschlossen |
|
Info-Rubrik |
x |
|||
FAQ |
x |
x |
||
E-Book |
x |
x |
||
Blog |
x |
x |
Welche Form für Sie die richtige ist, hängt also ganz davon ab, wie viel Zeit Sie investieren möchten und wie umfangreich die Informationen sind, die Sie vermitteln möchten.
Auch Ihre Arbeitsweise spielt eine Rolle: Möchten Sie das Projekt Ratgeber lieber mit einem Mal erledigen oder schreckt es Sie ab, ein so großes Projekt auf einmal bewältigen zu müssen? Haben Sie Lust aufs regelmäßige Bloggen oder wissen Sie jetzt schon, dass Ihnen bald die Puste ausgehen wird?
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!
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Angelika meint
Eine super Auflistung, sehr übersichtlich und klar! Vielen Dank dafür! 🙂