Boing! Auch dieses Jahr hat mich wieder der Liebster Award getroffen. Falls Sie sich jetzt fragen, was das ist: Der Liebster Award ist eine Art Blogger-Kettenbrief. Wer nominiert ist, beantwortet 11 Fragen über sich und seinen Blog und nominiert mindestens drei weitere Blogger/innen mit neuen Fragen. Eine gute Gelegenheit, mehr über die teilnehmenden Blogger/innen zu erfahren – und in der Regel eine recht kurzweilige Angelegenheit.
Das Schöne und Erstaunliche am Liebster Award ist, wie unendlich viele Fragen es doch zu stellen gibt. Den Award gibt es bereits seit Äonen. Trotzdem hat man noch nicht das Gefühl, er habe sich leergelaufen. Während ich letztes Jahr eher sachliche Fragen übers Bloggen beantwortet habe, zielen die diesjährigen Fragen viel mehr ins Persönliche. Sie stammen von Sarah Lindner von Video Impression – vielen Dank für die Nominierung, liebe Sarah!
Als ich Sarahs Fragen gelesen habe, habe ich erst gedacht: Uh oh, das wird aber ganz schön privat. Da wir uns hier auf einem Business-Blog befinden, möchte ich Unternehmer-Ich und privates Ich eigentlich nicht allzu sehr mischen. Auf den zweiten Blick war ich aber beruhigt: Easy-peasy, es ist durchaus möglich, die Fragen auf der beruflichen Ebene zu beantworten. Mit Ausnahme vielleicht von den Fragen 1 und 9. Aber lesen Sie selbst.
1. & 2. Was ist dein Lebens-Traum, dein Purpose im Leben? Wie hast du diesen gefunden?
Ich bin selbstständig. Ich habe zwei Kinder, von denen eins noch unter 1 Meter groß ist, und einen viel arbeitenden Ehemann. Ich stecke mitten in der Rushhour meines Lebens. Mal ehrlich, mein Lebenstraum wäre zur Zeit eine einigermaßen aufgeräumte Wohnung. Zeit für Muße, Zeit für große Visionen? Fragt mich in fünfzehn Jahren noch mal.
3. Warum hast du dich selbständig gemacht?
Vor meiner Selbstständigkeit war ich Marketingleiterin bei einem Projektentwickler. Als das große Projekt, für das ich gearbeitet hatte, wegfiel, blieben nur noch wenig zufriedenstellende Aufgaben für mich übrig. Ich machte mir intensiv Gedanken darüber, was ich eigentlich wirklich machen will. Heraus kam das Texten. Ich kündigte und machte mich als Texterin selbstständig … und habe das bisher keinen Tag bereut.
Im August feiere ich mein fünfjähriges Jubiläum und werde zu diesem Anlass auch noch mehr über meine Anfänge erzählen.
4. Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?
Als Texterin jette ich nicht um die Welt, jage nicht von einem Kundentermin zum nächsten, erlebe nicht lauter spannende Dinge. Nein, ich sitze am Schreibtisch. Tut mir leid, aufregender wird’s nicht.
Was mich selbst immer wieder erstaunt, ist, wie wenig Zeit des Tages tatsächlich mit TEXTEN ausgefüllt ist. Der Verwaltungsaufwand ist echt hoch – Anfragen beantworten, Angebote kalkulieren, Absprachen mit den Kunden treffen … Ganz zu schweigen von dem Zeitaufwand für meinen Blog und all seinen Begleiterscheinungen.
5. Wenn du ein Video von dir oder deiner Firma veröffentlichen würdest: Was würdest du am liebsten darin zeigen?
Habe ich bereits getan, siehe hier: So drehen Sie ein authentisches Unternehmensvideo.
6. Was ist deine größte Angst?
Ich bin kein besonders angstgetriebener Mensch. Angst vor ausbleibenden Aufträgen habe ich nicht, dafür läuft mein Blog als Akquisetool viel zu stabil. Angst, irgendwann durch eine Textermaschine ersetzt zu werden? Ach nö, zu meinen Lebzeiten nicht mehr.
7. & 8. Was magst du an Menschen (egal ob Kunden oder Bekannte) gar nicht? Was schätzt du an anderen Menschen am meisten?
Ich habe zum Glück noch keine größeren Probleme mit Kunden gehabt. Ich wandele die Frage mal etwas ab und erzähle, was ich an Kundenanfragen schätze oder nicht schätze.
Kundenanfragen, die ich besonders schätze: Der Kunde erzählt, wie er auf mich gekommen ist – nämlich über den Blog –, warum er den Blog toll fand und warum er gerne möchte, dass ich für ihn schreibe. Das Schöne daran: Ich weiß, ich bin gemeint. Er ist keine Massenanfrage, die an zehn Texter/innen geht, sondern der Kunde hat ganz speziell mich ausgewählt.
Kundenanfragen, die ich nicht so schätze: Die Anfrage ist zwei Zeilen lang – inklusive Honorarabfrage. Ich hake dann zwar immer ganz stoisch nach, worum es überhaupt geht, aber manchmal wird das ein ziemlich zeitraubendes Hin und Her. Ähnlich kritisch: Kunden, die am Telefon einen Preis genannt bekommen möchten. Da kann ich dann auch nur sagen: Ohne (schriftliche) Details geht es leider nicht.
9. Wenn du noch einen Tag zum Leben hättest, was genau würdest du tun?
Ich habe mich bisher bemüht, meine Antworten auf der beruflichen Ebene zu halten. Aber bei dieser Frage geht das nicht. Natürlich denke ich da sofort an meine Kinder. Ein letzter Tag mit ihnen? Den Gedanken kann ich nicht aushalten. Schon macht es krrk, und das Gedankenexperiment schaltet sich vollautomatisch ab.
10. Wie kann man dir eine Freude machen?
Ich habe Frage 7 und 8 auf den Anfang einer Kundenbeziehung bezogen, da beziehe ich diese Frage mal auf das Ende. Ich freue mich, wenn Kunden nicht nur schreiben: „Vielen Dank für den Text, wir werden ihn so übernehmen“, sondern auch ein paar Worte Feedback dazugeben. Damit, ja, damit kann man mir eine Freude machen.
11. Was wolltest du schon immer mal loswerden?
Ungefähr eine Tonne Kram. (Was war noch gleich mein Lebenstraum? Ach ja, die aufgeräumte Wohnung.)
So, das war’s! Mir hat’s wieder Spaß gemacht. Weiter geht’s:
Meine Fragen für den Liebster Award
Nach dem Award ist vor dem Award. Hier sind meine Fragen für die neu Nominierten.
- Wecke den Dichter in dir: Angenommen, du wolltest deinem Blog einen gereimten Slogan verpassen. Was denkst du dir aus?
- Beschreibe deinen prototypischen Leser. (Das ist keine Frage, aber ich kann gerne ein Fragezeichen hinterherwerfen?)
- Ein Museum möchte drei deiner Blogartikel für die Nachwelt konservieren. Welche reichst du ein?
- Hat sich dein Stil seit deinen Blogger-Anfängen weiterentwickelt? Wenn ja, wie?
- Stell dir deine Blogartikel als Buchstabenwand vor. Wo befindest du dich als Person? Davor, dahinter, zwischen den Zeilen? (Wem das zu kryptisch ist: Die Frage ist, wie sehr du dich in deinem Blog als Person zeigst.)
- Wie viele Gedanken machst du dir um deine Überschriften? Arbeitest du lange an dem perfekten Titel oder nimmst du es locker?
- Eine höhere Macht (das Schicksal/der Zufall) schenkt dir eine Woche Zeit nur für deinen Blog. Was möchtest du in dieser Zeit an deinem Blog verbessern?
- Noch mehr Zeit! Du darfst sie nutzen, um einen neuen Blog über ein (weiteres) Herzensthema aufzuziehen. Geld spielt keine Rolle. Welches Thema suchst du dir aus?
- Du spielst mit deinen Lesern Wahrheit oder Pflicht. Du bist dran. Vor welcher Pflicht-Aufgabe fürchtest du dich?
- Jetzt ist dein Leser dran. Wahrheit! Welche Frage stellst du ihm?
- Stell dir vor, du musst deinen Blog schließen und kannst nur noch einen einzigen letzten Blogartikel schreiben. Welcher wäre das? („Ich danke meinen Lesern und verabschiede mich“ zählt nicht.)
Meine Nominierungen
Ich nominiere:
- Die Facebook-Expertin Claire Oberwinter von claireoberwinter.com.
- die Qigong-Trainerin Snezana Galijas von wildgans-qigong.de
- Martin Stäbe von frankreich-fan.de
Und hier die Regeln:
- Danke der Person, die dich für den Liebster Award nominiert hat, und verlinke ihren Blog in deinem Beitrag.
- Beantworte die 11 Fragen, die dir der nominierende Blogger stellt.
- Nominiere 3 bis 11 weitere Blogger für den Liebster Award.
- Stelle eine Liste mit 11 Fragen für die von dir nominierten Blogger zusammen.
- Schreibe diese Regeln in deinen Artikel zum Liebster Award, damit die Nominierten wissen, was sie tun müssen.
- Informiere die nominierten Blogger über die Nominierung und deinen Artikel.
Ich wünsche meinen Bloggerkolleg/innen viel Spaß!
Die fertigen Beiträge
- Die Facebook-Expertin Claire Oberwinter beklagt sich zwar etwas über meine anstrengenden Fragen ;-), aber ihren Antworten merkt man das nicht an. Besonders gut gefällt mir ihr „Rap“ zur ersten Frage (der gereimte Slogan): Ich wurde nominiert! „Mein“ Liebster Award 2016.
- Hätte die Qigong-Trainerin Snezana Galijas Zeit für einen weiteren Blog, sie würde einen Mutmacherblog für verrückte Kreative aufziehen: Liebster Award – 11 Fragen, 11 Antworten. Ja, bitte, liebe Snez!
- Frankreich lieben mit Herz und Verstand – das tut Frankreich-Fan Martin Stäbe in seinem Beitrag Liebster Award 2016: Das Beste kommt zum Schluss.
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