Einmal im Jahr verlasse ich traditionell meine Ratgeber-Pfade und schreibe darüber, wie es bei mir hinter den Kulissen aussieht. Wichtiger noch als die Rückschau ist dabei der Ausblick: Wird der Blog so weiterlaufen wie bisher? Wird es neue Formate geben? Hier kommt mein persönlicher Rundumschlag.
Wie lief der Blog
Für 2019 hatte ich mir 18 Beiträge vorgenommen, alle drei Wochen ein neuer. 17 sind es geworden, das ist in Ordnung.
Aus Datenschutzgründen nutze ich keine Analyse-Tools außer dem sehr schlanken Plugin Statify und den VG-Wort-Zählpixeln. Laut Statify laufen nach wie vor die Rechtschreibbeiträge am besten, das wird sich wohl nie ändern. Ich sehe, dass die Besucherzahlen weiterhin zunehmen. Mehr Statistik brauche ich nicht.
Ein Indiz sind ferner meine Abonnentenzahlen: Mein Newsletter hat 726 Leser und Leserinnen dazugewonnen. Wenn Sie auch dazu zählen, an dieser Stelle mein großes, dickes Dankeschön. Ohne Sie wäre ich nur ein leeres Rauschen im Wald.
Blog-Content
Unten finden Sie eine Übersicht über die 2019 erschienenen Beiträge. Wie schon 2018 halten sich Stiltipps und Tipps für den Unternehmensauftritt die Waage, mit leichtem Schwerpunkt auf den Stiltipps. Passt. Zwei Rechtschreibbeiträge sind erschienen, auch das war 2018 der Fall. Passt ebenfalls. Auch wenn mir die Rechtschreibbeiträge die meisten Zugriffe bescheren, soll dies kein Rechtschreibblog werden.
Ende 2017 sowie 2018 habe ich insgesamt drei Blogvideos veröffentlicht und wollte damit eigentlich auch in geringer Frequenz weitermachen. Dennoch ist es 2019 nicht dazu gekommen. Werde ich 2020 wieder eins machen? Ich sage mal vorsichtig ja.
In der Rückschau stelle ich fest, dass mir 2019 die Themen von alleine zugeflogen sind. Da erinnere ich mich noch an ganz andere Zeiten, wo ich verzweifelt vor dem leeren Blatt saß. Ich hoffe, der gute Flow hält 2020 an.
Eine Planerin wird nicht mehr aus mir werden. Ich werde also weiterhin spontan über meine Themen entscheiden. Bisher hat das gut hingehauen und es ist immer irgendwie eine ausgewogene Mischung entstanden.
Eine kleine Änderung wird es beim Blog-Rhythmus geben. Der Drei-Wochen-Rhythmus war super, aber dieses Jahr werde ich doch noch etwas zurückschrauben: Drei Wochen und vier Wochen im Wechsel. Der Grund ist, dass ich mehr Zeit für umfangreichere Content-Projekte brauche, dazu unten mehr. Das ergibt dann immer noch 15 Beiträge im Jahr, Sie werden es mir hoffentlich verzeihen.
Workshops
2019 habe ich meine ersten Workshops gehalten. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich in diesen Bereich auf jeden Fall ausbauen werde. 2020 bin ich bereits für weitere Workshops gebucht, was mich sehr freut.
Außerdem werde ich meinen ersten selbst organisierten Workshop durchführen. Ich gehe ganz optimistisch davon aus, dass dieser Workshop fulminant wird und dann werde ich 2020 sicher mindestens noch einen weiteren geben.
Video-Trainings
Mitte Januar geht es für mich zum dritten Mal nach Graz zum Drehtermin bei LinkedIn Learning. Es wird eine dritte Staffel meiner Rechtschreibtipps geben sowie erstmals einen Schreibkurs. Darin geht es um Wortspiele, Metaphern, Wortschöpfungen und andere kreative Ideen für Werbetexte. Sobald der Kurs online geht, erfahren Sie das in meinem Newsletter.
Wie schaffe ich den Sprung zu mehr Didaktik?
Das Didaktische macht mir sehr viel Freude: Schon lange hier im Blog, seit einem Jahr auch in den Workshops. Es liegt nahe, dass ich das Thema E-Learning noch mal angehe (E-Books, Online-Kurse …). Falls Sie mich schon länger begleiten, erinnern Sie sich vielleicht, dass dieses Thema in jedem Jahresrückblick erneut aufploppt, ich aber bisher immer an der Umsetzung gescheitert bin.
Analysiere ich die Gründe dafür, ist die Antwort eigentlich ganz einfach: Solange ich so viel im Kundenauftrag texte, komme ich nicht dazu. Ich muss also meine Textertätigkeit weiter zurückschrauben.
Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Um einen richtigen, großen Online-Kurs zu entwickeln, müsste ich all meine verfügbare Zeit darauf verwenden. Wie ich mich kenne, schaffe ich das nicht in überschaubarer Zeit. Die Frage stellt sich, wie ich das finanzieren soll.
Also doch nebenbei arbeiten. Dann kann ich das mit dem Online-Kurs aber knicken, so viel muss ich mir eingestehen.
Ich werde 2020 daher erst mal kleine Brötchen backen und ein oder zwei E-Books schreiben: Eins mit Textertipps und eventuell ein zweites mit Rechtschreibtipps. Dafür kann ich dann nicht viel Geld verlangen und muss auf Masse gehen.
Ob ich jemals den Mut aufbringen werde, auf Pump zu leben und in der Zeit einen Kurs zu entwickeln? Ich weiß es nicht. Vielleicht 2021.
Umsatzplanung 2020
Mit diesen Überlegungen im Kopf bin ich meine Umsatzplanung angegangen und habe dafür das Pferd von hinten aufgezäumt.
1. Dass mein Blog 25 % meiner verfügbaren Zeit benötigt, ist fix und nicht verhandelbar. Er bringt mir die Sichtbarkeit im Netz, die ich brauche, um meine anderen drei Tätigkeitsfelder zu verkaufen.
2. Als Nächstes habe ich mir überlegt: Wie viel Workshops und Video-Trainings kann ich dieses Jahr realistischerweise verkaufen und wie viel Zeit muss ich dafür einkalkulieren?
3. Wie viel muss ich dann noch im Kundenauftrag texten, um auf meinen Mindestumsatz zu kommen?
4. Den Rest der Zeit reserviere ich mir für meine E-Books.
Das ergibt dann folgende Aufteilung:
Jahresplanung 2020
Workshops/Video-Trainings
Texten für Kunden
Bloggen
E-Books
Zeitaufwand
30 %
25 %
25 %
20 %
Umsatz
50 %
40 %
5 %
5 %
So eine Planung mache ich übrigens zum ersten Mal. Bin gespannt, wie sehr ich am Ende des Jahres danebenliegen werde.
Das Zeit-Umsatz-Verhältnis beim Bloggen sieht nur auf den ersten Blick so ungünstig aus. Denn das Bloggen sorgt für Sichtbarkeit und ist ergo Voraussetzung für den restlichen Umsatz.
Vielleicht muss ich das bei den E-Books ähnlich sehen: Ein notwendiges Zeit-Invest, bei dem der Verdienst nicht unter monetären Gesichtspunkten zu sehen ist. Es gibt ja die berühmte Trias „Geld, Reputation, Spaß“. Ein Projekt, das mir nicht viel Geld bringt, dafür aber Reputation und Spaß, kann auch gerechtfertigt sein. Dennoch: Wenn ich dafür einen gut bezahlten Auftrag absagen muss, schmerzt das.
Übersicht 2019: Blogbeiträge auf annika-lamer.de
Wie immer liste ich zum Schluss für Sie noch mal alle Beiträge auf, die im letzten Jahr erschienen sind – die Gelegenheit, wenn Sie den einen oder anderen Beitrag verpasst haben oder noch mal neu lesen möchten.
Tipps für den Unternehmensauftritt
- Alle Jahre wieder? Drei kreative Ideen für Ihr Weihnachtsmailing
- Erfolgreich bloggen: So schreiben Sie einen zündenden Einstieg
- Das Kribbeln des Kunden: So schreiben Sie eine gute Startseite
- So überwinden Sie typische Schreibhürden
- Erfolgreich bloggen: Was tun bei mehreren Zielgruppen?
Stil
- Vier Floskeln in einer Reihe: Das Floskelbingo für Websites, Teil 3
- Drei Profi-Tipps, mit denen Sie komplizierte Sätze sofort leserfreundlicher machen
- Listen und Aufzählungen: Gewinnbringend einsetzen, richtig schreiben
- Origineller schreiben: Redewendungen und Sprichwörter
- Origineller schreiben: Wortschöpfungen
- Zwischenüberschriften: Struktur für Ihre Texte
- Besser texten: Der Doppelpunkt als Stilmittel
Rechtschreibung
- Von Internetbanking bis Public Viewing: Englische Begriffe im Deutschen richtig schreiben
- Richtig schreiben: Welcher Fall nach …?
Interviews
- „Diese Welt braucht leise Stärken“: Interview mit Sonja Mahr
- „Das Gendern gibt Frauen den Platz in der Sprache, der Ihnen zusteht“: Interview mit Birte Vogel
In eigener Sache
Fazit: Mut und Disziplin werde ich brauchen
So viel Arbeit in E-Books zu stecken, ist ein Risiko. Dafür brauche ich Mut. Um diesen Mut finanzieren zu können, muss ich mich bei den bezahlten Tätigkeiten ordentlich ranhalten. Dazu brauche ich Disziplin. Deshalb wird 2020 unter diesen beiden Sternen stehen.
Und bei Ihnen? Wenn Sie Lust haben, nennen Sie mir doch im Kommentarfeld zwei Begriffe, unter denen Ihr berufliches 2020 stehen wird. Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Erfolg dabei!
Ulrike Zecher meint
Liebe Annika, liebe Text-Kollegin,
also für mich liest sich das wie ein vortrefflicher Plan und nicht so sehr wie eine sehr gelungene Nabelschau. – Ja, ja, das mit den Videos, da hinke ich auch jedes Jahr hinter her.
In diesem Jahr soll alles ganz anders werden und vor allem noch humorvoller …
Guten Start in ein fulminantes 2020 für dich und bis bald,
Ulrike
Dr. Annika Lamer meint
Liebe Ulrike,
wie schön, daraus ziehe ich gleich mal die beiden Begriffe „Veränderung“ und „Humor“ für dich. Klingt irgendwie spaßiger als bei mir („Mut und Disziplin“). 🙂
Dir auch ein geniales neues Jahr,
liebe Grüße
Annika
Matthias Ackermann meint
Annika, danke vielmals für den inspirierenden Einblick in deine Planung und Gedanken. Kennst du skillshare? Das ist eine Teaching/Learning-Community mit sehr hohem Niveau, finde ich. Die Herausforderung wäre, dass sie englisch-basiert ist. Kurse auf deutsch sind jedoch möglich. Lieber Gruss, Matthias
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Matthias,
danke für den Tipp. Das wäre jedoch Konkurrenz zu LinkedIn Learning, für die ich aktuell beschäftigt bin. Ich würde es daher ausschließen.
Viele liebe Grüße
Annika Lamer
Achim meint
Vielen Dank für diese authentischen Überlegungen zu Rückschau und Planung! Ich war selbst lange Zeit selbständig, und wenn Sie schreiben, dass aus Ihnen keine Planerin mehr wird, muss ich selbstkritisch eingestehen, dass ich wohl noch weniger geplant habe, jedenfalls nicht Zeiten und Tätigkeiten. Kommen die Aufträge „von selbst“ oder muss man sich tierisch darum bemühen? Es hat wohl viel mit Persönlichkeit und Lebenseinstellung zu tun – jedenfalls ist das mein Eindruck aus der Zeit der beruflichen Selbständigkeit. Wunderbar, wenn Sie es schaffen, trotz der Verpflichtung zum Geldverdienen auch Zeit für (berufliche) Aktivitäten zu bewahren, die Spaß machen!
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Achim,
vielen Dank fürs „Mitfiebern“! Die Aufträge kommen bei mir durch den Blog rein, das läuft sehr gut.
Ja, ich tue mich schwer mit dem Planen. Aber ohne das würde ich nie zu was anderem kommen als zum Texten im Kundenauftrag. Dann würde ich nämlich immer nur nacheinander die Aufträge annehmen und könnte mich nicht weiterentwickeln.
Viele liebe Grüße
Annika Lamer
Thomas Wimroither meint
Ihre Vorsätze für 2020 wirken sehr ansprechend und deuten darauf hin, dass sich aus ihnen auch für Ihre Leserinnen und Leser eine weitere inhaltliche Bereicherung Ihres ohnedies bereits jetzt sehr abwechslungsreichen Oeuvres ergeben wird. Nicht nur aus diesem Grund ist Ihnen für Ihr weiteres Schaffen alles Gute und viel Erfolg zu wünschen. Daumen hoch!
Beste Grüße – Thomas
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Thomas,
vielen Dank für Ihre guten Wünsche. „Oeuvre“ klingt ja toll. 😉
Auch Ihnen viel Erfolg im neuen Jahr bei allem, was Sie sich vornehmen!
Viele Grüße
Annika Lamer
Marta Pagans meint
Liebe Annika,
herzlichen Dank für deinen Ausblick und deine Rückschau.
Meine Wörter für 2020 sind „Sichtbarkeit“ (weiter mit dem Blog und Launch eines Newsletters) und „Entwicklung“ (mit einer Weiterbildung in Sachen SEO-Optimierung). Am Ende des Jahres will ich in der Lage sein, SEO-optimierte Übersetzungen ins Spanisches anzubieten.
Schöne Grüße und viel Erfolg mit all deinen Projekten!
Marta Pagans
Dr. Annika Lamer meint
Liebe Marta,
vielen Dank! Dann hast du dir ja auch viel vorgenommen. Ich wünsche dir dabei von Herzen viel Erfolg!
Liebe Grüße
Annika
Marta Pagans meint
Vielen Dank, liebe Annika!
Verena Jaeger meint
Liebe Frau Lamer,
wollte Ihnen schon längst einmal für Ihre stets inspirierenden Beiträge danken!
Viel Erfolg für Ihre Projekte, ich freue mich auf die nächste Post von Ihnen!
Viele Grüße,
Verena
PS: Meine zwei Schlagworte für mein berufliches 2020 sind: Kreativer Texten. : )
Dr. Annika Lamer meint
Hallo Verena,
vielen Dank! „Kreativer Texten“, ein schönes Ziel. 🙂
Auch Ihnen alles Gute für 2020,
viele Grüße
Annika Lamer
Heike Schmidt meint
Liebe Annika, ich lese Ihre Beiträge als gelegentliche „Freizeitschreiberin“ und finde jedes Mal gute Gedanken und Anregungen für mich. Ihre Rechtschreibtipps sind mir auch im Beruf oft eine Hilfe.
Ihre Rückschau und Planung finde ich so interessant, dass ich beschlossen habe, selbst auch meine Bilanz für 2019 zu ziehen und mir für 2020 ein paar konkrete Ziele auf die Fahnen zu schreiben. Vielen Dank für die Inspiration.
Dr. Annika Lamer meint
Liebe Heike,
vielen Dank! Das freut mich sehr – sowohl die Anregungen als auch die Inspiration für Ihre Ziele.
Ich drücke Ihnen von Herzen die Daumen dafür,
viele Grüße
Annika Lamer
Silke meint
Hallo Annika,
ich möchte gerne mehr Pläne umsetzen und nicht immer nur alles planen und es dann ewig mitschleifen. Häufig setze ich die Pläne dann gar nicht mehr um.
Und mir mehr Zeit für die Menschen nehmen, mit denen ich gerade rede. Nicht im Kopf schon weiterhasten.
Viele Grüße
Silke