Verschicken Sie einen regelmäßigen Newsletter? Wenn Sie dem Grinch keine Konkurrenz machen wollen, werden Sie das Thema Weihnachten dort bestimmt nicht aussparen. Was aber macht man da? Einfach frohe Weihnachten wünschen? Oder doch ein bisschen mehr? Mein Tipp: Erzählen Sie Ihren Kunden eine kleine Weihnachtsgeschichte.
Wie persönlich darf es sein?
Weihnachten ist ein wunderbarer Anlass, um auch mal ein bisschen persönlich zu werden. Anstatt nur eines der üblichen Weihnachtsgedichte abzutippen, nutzen Sie besser die Chance, Ihren Kunden eine ganz individuelle, persönliche Geschichte zu erzählen. Die Grundidee: Sie plaudern ein bisschen darüber, wie das bei Ihnen so ist mit Weihnachten. Das macht Sie menschlicher, authentischer, schafft Nähe und Vertrauen. Und Vertrauen wiederum ist die wichtigste Währung, mit der Sie im Internet arbeiten können.
Wenn Sie bisher ausschließlich Sachinfos verschickt haben, käme es allerdings etwas plötzlich, jetzt auf einmal aus dem Nähkästchen zu plaudern. Aber warum nicht Ihren Weihnachtsnewsletter zum Anlass nehmen, Ihre Kommunikation umzustellen – hin zu einem persönlicheren Auftritt? Wenn Sie das nicht möchten, bleiben Sie lieber gewohnt sachlich und wünschen Sie Ihren Kunden nach den üblichen Branchen-News & Co. einfach ein frohes Fest.
Alle anderen lade ich ein, hier weiterzulesen. Mit dem richtigen Storytelling-Ansatz ist es gar nicht so schwer, Ihre eigene Weihnachtsgeschichte zu schreiben. Ich gebe Ihnen drei Genres zur Auswahl: die Weihnachtskomödie, den Gut-gegen-Böse-Film und das Historiendrama.
1. Die Weihnachtskomödie
Wie funktioniert die typische Weihnachtskomödie im Fernsehen? Alles geht schief, aber auf eine lustige Art und Weise. Am Ende folgt das Happy End. Versuchen Sie es doch auch einmal:
Gestern sind mir die Plätzchen mal wieder im Ofen verbrannt. Warum? Weil ich mich mit der Lichterkette herumgeplagt habe. Endlich angebracht, hat sie plötzlich den Geist aufgegeben – zeitgleich zu den Plätzchen. Ich hätte mich ärgern können. Habe ich aber nicht. An Weihnachten bin ich „zen“! Das wünsche ich auch Ihnen.
Wenn Sie zugeben, dass bei Ihnen auch nicht immer alles perfekt läuft, macht Sie das nahbarer. Vielleicht schmunzelt der Kunde, vielleicht denkt er: „Das kenn‘ ich.“ Schon haben Sie ihn auf Ihrer Seite.
2. Gut gegen Böse
Auf dem nächsten Sendeplatz läuft ein typischer Gut-gegen-Böse-Film. Das Böse ist der Stress, der uns alle an Weihnachten anheimfällt. Das Gute ist die Besinnlichkeit, die am Ende natürlich siegt. Nach diesem Muster können Sie ohne viel Kopfzerbrechen einen individuellen Weihnachtsnewsletter stricken.
Zur Vorweihnachtszeit stehen bei uns im Büro alle ein bisschen unter Strom. Geschenke müssen gekauft werden, das Menü für den Festtag muss geplant werden … *natürlich* nicht in der Arbeitszeit, aber der Kopf ist voll. Sie kennen das ja bestimmt.
Dann aber gibt es auch immer wieder ganz schöne, besinnliche Momente. Die Kerzen am Adventskranz brennen, es riecht nach Tannenzweigen. Jana aus der Buchhaltung hat selbstgebackene Plätzchen mitgebracht. Personalchefin Maria freut sich auf ihre Enkel, die aus Amerika zu Besuch kommen. (…)
Und Sie, worauf freuen Sie sich am meisten?
Anders als in meinem ersten Beispiel habe ich hier die Wir-Form benutzt. Die Erwähnung einzelner Namen (Jana, Maria) gibt der Geschichte aber noch einen persönlichen Touch. Der Kunde lernt nebenbei Ihr Team kennen – ein wertvoller Vertrauensfaktor.
3. Das Historiendrama
Auf dem dritten Sendeplatz läuft ein „Historiendrama“ – Ihr Historiendrama natürlich. Berichten Sie von Ihrem Geschäftsjahr, auch von kleinen Rückschritten.
Für uns war 2015 ein turbulentes Jahr. Meine Mitarbeiter und ich sind von einem Termin zum nächsten gehetzt. Doch wir haben dazugelernt: Es hilft nichts, die Dinge übers Knie zu brechen. Eigentlich wollten wir unseren Rumpelstiel 1000 bereits im November herausbringen, aber nun wird es doch Februar. Und plötzlich hat der erzwungene Aufschub auch sein Gutes: (…)
Wie ist es Ihnen ergangen? Ich wünsche Ihnen, dass Sie aus diesem Jahr viel mitnehmen können.
Die Lösung eignet sich besonders, wenn Ihnen die anderen Ideen zu persönlich sind und Sie lieber ein bisschen mehr auf die professionell-berufliche Ebene gehen möchten.
Denken Sie immer an den Schwenk zum Leser
Eins noch: In Ihrem Newsletter können und sollen Sie ruhig von sich selbst sprechen. Trotzdem sollte er kein Monolog sein: Denken Sie auch an Ihren Kunden! Holen Sie ihn spätestens am Ende mit ins Boot. Fragen Sie ihn, wie es ihm geht.
- Wie ist es Ihnen ergangen?
- Ich wünsche Ihnen, dass …
- Worauf freuen Sie sich am meisten?
Auf diese Art und Weise gerät Ihr Newsletter nicht zur Einbahnstraße, sondern bezieht den Leser mit ein. Und wer weiß, vielleicht bekommen Sie ja sogar ein paar Antworten.
Fazit: Lassen Sie es besinnlich werden
Weihnachten ist die einzige Zeit im Jahr, zu der man das Wort „besinnlich“ verwenden darf. Weihnachten ist manchmal nervig und ganz oft kitschig. Viel wichtiger aber ist, dass Weihnachten die Menschen verbindet.
Wenn Sie Ihre persönliche Weihnachtsgeschichte erzählen, wird kein Leser (oder, na gut, kaum einer) denken: „Häh, was soll denn das jetzt?“ Stattdessen wird sich der Leser auf die eine oder andere Art mit seinen eigenen Weihnachtserfahrungen bei Ihnen einreihen. Das Gefälle zwischen Ihnen hier oben auf dem Unternehmenssockel runter zum Kunden verringert sich. Wir alle reichen uns die Hand und freuen uns auf Weihnachten. Das finden Sie jetzt irgendwie kitschig? Stimmt genau – süßer die Glocken nie klingen. 🙂
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