Wer schreit, hat unrecht. Oder will die letzten Erdbeeren auf dem Markt verkaufen. In Ihren Werbetexten ist ein allzu lautes Auftreten hingegen unangebracht. Anstatt sich davon anlocken zu lassen, werden sich Ihre potenziellen Kunden eher die Ohren zuhalten. Die gute Nachricht: Aufmerksamkeit können Sie auch mit weit leiseren Tönen bekommen.
Also: Trompeten kurz ausgepackt … und gleich wieder weggepackt:
Trompete Nr. 1: Ausrufezeichen
„He! Sie da! Kommen Sie mal her! Kaufen Sie unser Produkt!“ Möchten Sie so angesprochen werden? Wohl kaum. Ausrufezeichen sollten ausgesprochen sparsam dosiert werden. In manchen Köpfen hält sich auch immer noch die Meinung, auf einen Imperativ (also die Befehlsform) müsse ein Ausrufezeichen folgen. Stimmt nicht. Schreiben Sie Ihre Aufforderungen lieber mit einem Punkt, dann klingen sie weniger herrisch: „Kontaktieren Sie uns noch heute.“
Trompete Nr. 2: Großschreibung
Ihr Angebot bietet die OPTIMALE LÖSUNG für alle Stressgeplagten? Auch Großschreibung wirkt wie Schreien – und lässt beim Leser den Stresspegel steigen.
Trompete Nr. 3: Animierte Banner
Ja ja, der eine oder andere Marketing-Experte wird Ihnen sicher erzählen, dass animierte Banner und Buttons die Klickrate steigern. Ich persönlich finde es einfach nur nervig, wenn ständig jemand dazwischenschreit, während ich eigentlich gerade den Hauptinhalt einer Seite lesen möchte. Und da geht es ganz sicher nicht nur mir so.
Trompete Nr. 4: Superlative
Ihr Angebot ist das beste, tollste, großartigste auf dem Markt? Derartige Superlative kann niemand belegen. Wer sich selbst immer nur als den Größten anpreist, outet sich schnell als Aufschneider.
Finden Sie den richtigen Ton
Überzeugen Sie lieber mit Mehrwert. Mit fundierten Informationen, praktischen Hinweisen, originellen Texten. Zeigen Sie, was Ihr Angebot wert ist – indem Sie es für sich sprechen lassen, ohne den Marktschreier auszupacken. Auf die Art und Weise wird man Ihnen ganz von allein zuhören. Und Sie schonen Ihre Stimmbänder.
Lesen Sie auch:
Aktive Sprache: So schreiben Sie lebendige Texte
Texte auflockern: 7 Tipps, wie Sie Ihre Leser bei der Stange halten
Gutes Karma, schlechtes Karma: Wie Sie Ihr Unternehmen positiv darstellen, ohne andere schlechtzumachen
*Sobald Sie auf Senden klicken, akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung dieser Website. Ihre E-Mail-Adresse wird nur für diese Kommentarfunktion eingesetzt, nicht ausgewertet und nicht weitergegeben. Nicht mehr, nicht weniger.